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Zuschriften

09.11.2013, "Kein Öl mehr ins Feuer"

Email von N. R., "Sie sprechen nicht im Sinne aller Weggefährten!"

Liebe Initiatoren,

ich habe Ihre Flyer für die beiden Bürgerbegehren im Briefkasten vorgefunden. Ich möchte Ihnen kurz meine Meinung dazu schildern.

Ich habe eines der ersten Bürgerbegehren unterschrieben, um S21 zu verhindern. Ich habe bei der letzten Gemeinderatswahl und der Landtagswahl die Grünen gewählt, um S21 zu verhindern. Ich habe bei der Volksabstimmung gegen S21 votiert.

Die Volksabstimmung hat (leider) ein Ergebnis zugunsten von S21 gebracht. Ich habe mich jedoch mit diesem Ergebnis abgefunden und hoffe seitdem - und das mag vielleicht seltsam für sie klingen - dass S21 möglichst schnell umgesetzt wird und die Baustellen und Baulücken dafür dann wieder verschwinden

So wie ich denken viele ehemalig S21-Gegner in meinem Bekanntenkreis. Ich möchte Ihnen mit meinem Schreiben klar machen, das Sie sicherlich mit Ihrem aktuellen Bestreben nur noch für einen Bruchteil der ursprünglichen S21-Gegner sprechen. Viele - auch ich - fühlen sich vielmehr von dem anhaltenden Lamento und vor allem durch die zugehörigen Demos, die ja teilweise recht beträchtlich den Verkehr etc. stören, genervt.

Aus meiner Sicht also möchte ich den Wunsch äußern, das Sie aufhören, hier immer wieder Öl ins Feuer zu gießen. 

Aber wenn Sie schon etwas tun müssen, dann setzen Sie sich doch bitte nicht für einen Stopp des Projektes ein, sondern vielmehr für entsprechende Nachbesserung in den Punkten, die Sie kritisieren. Das wäre die einzig sinnvolle Maßnahme.

Beste Grüße, N.R. 

Antwort Christoph Engelhardt

Sehr geehrt.. ...,

Ihre Zuschrift freut mich. Ich kann ihnen jedoch nicht folgen. Erlauben Sie, dass ich vor allem zum 4. Bürgerbegehren und der Leistungsfrage antworte:

Stuttgart 21 kann mit den 8 Bahnsteiggleisen nur 32 Züge pro Stunde abfertigen und damit nicht den heutigen Bedarf von 38,5 Zügen und vor allem nicht das im Finanzierungsvertrag zugesagte Wachstum von 50 % erbringen. In diesem Punkt kann Stuttgart 21 nicht nachgebessert werden, da weder Platz noch Geld für 12 Bahnsteiggleise vorhanden ist.

Das Projekt ist ein gigantischer Schildbürgerstreich mit Ansage. Es wird Ihnen Ihr Steuergeld genommen, um damit Ihnen die Möglichkeit zu nehmen, zukünftig ordentlich Bahn zu fahren. Jeder Bürger ist aufgerufen, 1 und 1 zusammenzuzählen und sich gegen diesen Unsinn zu wehren.

Es geht nicht um Lamento, es geht darum, dass wir Bürger endlich einmal zuende denken und uns nicht mit bloßen Behauptungen der Bahn oder der Projektbefürworter und einer unter falschen Voraussetzungen abgehaltenen Volksabstimmung abspeisen lassen. Gehen Sie einmal durch http://www.leistungsrueckbau-s21.de/fragen und überlegen Sie noch einmal.

Nur kurz zu den Kosten. Die Kosten liegen jetzt schon so hoch, dass selbst bei den früheren optimistischen Nutzenannahmen das Projekt ein volkswirtschaftlicher Unsinn ist. Nachdem sich der Nutzen in einen Schaden verkehrt hat, macht keine Investition Sinn, auch nicht unter Berücksichtigung von Ausstiegskosten. Bei den Kosten können wir nicht nachbessern. Wir können nur auf die exorbitanten Kostenrisiken hinweisen, die das Projekt sicher in den zweistelligen Milliardenbereich treiben. Und dann frisst das Projekt viel Geld auch außerhalb des Verkehrssektors, das für Sinnvolles und Nötiges fehlen wird.

Ich stehe Ihnen weiter gerne für Rückfragen zur Verfügung. MfG, C.E.


Zuschriften bitte an: info@leistungsrueckbau-s21.de.

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